Zwei Bücher zu Janusz Korczak

Auf der Suche nach einem Buch von Chris Bezzel stieß ich auf den Gimpel Verlag, der in Langenhagen beheimatet ist und dessen Verleger Adam Opyrchal und Luca Emanueli seit 2006 anspruchsvolle Kinderbücher herausgeben.
Das gesuchte Buch von Bezzel (kit. eine kindheit) habe ich nicht entdeckt, aber über den Fund zweier Text-Illustrations-Kunstwerke zu Janusz Korczak war es mir damit auch nicht mehr so wichtig. / mr

Heinemann-Friedenspreis für Fräulein Esthers letzte Vorstellung

„Der mit 7500 Euro dotierte Preis geht an den Autor Adam Jaromir, die Illustratorin Gabriela Cichowska und die Grafikerin Dorota Nowacka.
Die Auszeichnung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen erinnert an den früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899-1976) und zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur mit friedenspolitischem Inhalt.
‚Es ist ein sehr trauriges Buch’, erklärte Ministerin Ute Schäfer, ‚aber auch ein Buch, in dem von der Hoffnung auf ein besseres Morgen die Rede ist, der erdrückenden Realität des Holocaust zum Trotz’. Das Buch berühre die jungen Leserinnen und Leser ‚sowohl durch seinen bewegenden Text als auch durch die ausdrucksstarken Illustrationen und die grafische Gestaltung’.”
(Text: Gimpel Verlag)

„Das aufwendig gestaltete, dokumentarische wie lyrisch verdichtete Buch erinnert an Menschen, die Kindern auch in finsteren Zeiten mit Respekt und Kunst beistehen.”Neue Zürcher Zeitung

Fräulein Esthers letzte VorstellungZum Inhalt

„Warschauer Ghetto, Mai 1942. Eine Zeit äußerster Not.

Bereits anderthalb Jahre zuvor musste Korczaks Waisenhaus ins Ghetto übersiedeln. Das lichtdurchflutete Haus in der Krochmalna, das Recht auf eigenen Raum und Bewegung, die fröhlichen Sommerkolonien – all dies scheint jetzt nur noch ein Traum.
Korczak und seine Mitarbeiter sind verzweifelt. Wie unter diesen Umständen Ruhe bewahren? Wie Trost und Zuversicht spenden?

Im Traum kommt Korczak die Idee, die Kinder ein Theaterstück des indischen Dichters Rabindranath Tagore aufführen zu lassen. Während der ‚Alte Doktor’ im Ghetto um Lebensmittel für seine Kinder bettelt, üben diese unter Anleitung Fräulein Esthers ihre Rollen ein, vergessen dabei Krankheit und Hunger …

Eine ergreifende Hommage an die Zöglinge und Mitarbeiter des Dom Sierot, Menschen wie die 12-jährige Genia, denen der Traum vom Theater – wenn auch nur für wenige Stunden – eine Flucht bot, in eine bessere Welt, oder wie Fräulein Esther, die selbst in der Stunde großen Sterbens nicht versäumte, für die Schwächsten da zu sein, und die genau wie sie von einem ‚schönen Leben’ träumte, einem Leben ‚weder lustig noch leicht’.

Herzstück des Buchs bildet eine dreiteilige Allonge, die Korczaks Waisenhaus in der Krochmalna-Straße für einen kurzen Moment auferstehen lässt, um uns nach dem Öffnen der Seitenflügel einen Blick in sein Inneres zu gestatten.”
(Text: Gimpel Verlag)

Frl. Esther Allonge

Die Recherchen zu Fräulein Esthers letzte Vorstellung wurden im Rahmen des Grenzgänger-Programms der Robert Bosch Stiftung gefördert.

Der Druck des Buches wurde vom Polnischen Buchinstitut unterstützt.

Fräulein Esthers letzte Vorstellung war nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 (Sachbuch).

Blick ins Buch (für vergrößerte Ansicht anklicken)

Adam Jaromir (Text und Storyboard)/Gabriela Cichowska (Illustrationen),
Fräulein Esthers letzte Vorstellung. Eine Geschichte aus dem Warschauer Ghetto.
124 Seiten, farbig illustriert, gebunden. Gimpel Verlag, Langenhagen 2013. 29,90 Euro

2. Teil des Beitrags folgt

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