Friedo Lampe / Walther Ruttmann

Lampe, Von Tür zu TürDer dritte und abschließende Teil des heutigen Sacher-Masoch-Lampe-Ruttmann-Beitrags. Wie stets sind die Verlage und Reihen verlinkt, als Einladung zum weiteren Stöbern, Suchen, glücklichen Finden.

Friedo Lampe, Von Tür zu Tür

„Erstmals komplett in einem Band: die Erzählungen und Gedichte Friedo Lampes sowie bisher nicht veröffentlichte Texte aus dem Nachlaß.

Der dritte Band der Werkausgabe Friedo Lampes trägt den Titel eines Sammelbandes, der 1944 erschien, aufgrund der Kriegswirren jedoch keine Beachtung mehr fand. Als das Buch 1946 neu aufgelegt wurde, war Friedo Lampe bereits tot.
Von Tür zu Tür. Zehn Geschichten und eine lautete damals der Titel. Die im Laufe des Jahres 1943 von Friedo Lampe und seinem Verleger Eugen Claassen vorgenommene Auswahl und Anordnung der zehn Geschichten ist in diesem Band nach dem Erstdruck von 1944 beibehalten worden. Die im Untertitel als ‚eine’ bezeichnete Geschichte war ein Wiederabdruck des Kurzromans Septembergewitter. An seine Stelle treten in diesem Band weitere Erzählungen, Märchen und Gedichte, die überwiegend erst nach 1945 publiziert wurden.”
(Text: Wallstein Verlag)

Friedo Lampe, Von Tür zu Tür. Phantasien und Capriccios. Herausgegeben von Johann-Günther König. 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. 19 x 11 cm. Wallstein Verlag, Göttingen 2002. 9,90 Euro – zur Zeit nicht lieferbar

In der Reihe der Frankfurter Buntbücher, die vom Kleist-Museum in Frankfurt an der Oder publiziert wird, ist eine Nummer zu Friedo Lampe erschienen, auf die hier zu guter Letzt ebenfalls hingewiesen sei.

Johannes Graf, Friedo LampeJohannes Graf, Friedo Lampe (1899-1945). Die letzten Lebensjahre

Johannes Graf, Friedo Lampe (1899-1945). Die letzten Lebensjahre in Grünheide, Berlin und Kleinmachnow. Herausgegeben von Wolfgang Barthel.
16 Seiten, geheftet. Kleist-Museum, Frankfurt an der Oder 1998. 5,00 Euro (= Frankfurter Buntbücher, Nr. 21)

Zur Buchreihe folgendes:

„Das Kleist-Museum geht mit seiner Schriftenreihe Frankfurter Buntbücher dem Verhältnis zwischen Schriftstellern und Orten nach. Der Raum der Mark Brandenburg bildet dabei das Zentrum. Die Frankfurter Buntbücher wurden 1991 begründet. Seitdem erscheinen sie in unregelmäßiger Folge. Ansprechend gestaltet und mit zahlreichen Abbildungen und Karten versehen sind die Frankfurter Buntbücher höchst anregende literaturhistorische Reisebegleiter, enthalten aber oft auch neue Dokumente und Informationen.”
(Text: Kleist-Museum)

Wer sich für solcherart biographische Ortsbegehung interessiert, sollte auch bei der Edition A · B · Fischer suchen: Menschen und Orte sowie Wegmarken heißen hier die einschlägigen Reihen – sehr zu empfehlen.

Filmkunst zum Schluss:

ruttmann berlin

Walther Ruttmann, Berlin, die Sinfonie der Großstadt

Walther Ruttmann ist Kinosüchtigen vor allem bekannt als Regisseur von Berlin, die Sinfonie der Großstadt (1927). Dieser und dreizehn weitere seiner Filme sind versammelt auf einer Doppel-DVD, die der belleville Verlag als 39. Folge seiner Edition Filmmuseum herausgegeben hat.

Ruttmann wandte sich ab 1933 der nationalsozialistischen Ideologie zu (ein in jenem Jahr enstandenes Werk trägt den emblematischen Titel Blut und Boden)
und wurde, ähnlich wie Leni Riefenstahl, mit der er zusammenarbeitete, zum Nutznießer des Systems.

„Mit seinen farbigen Kurzfilmexperimenten und Werbefilmen schuf er Anfang der 1920er Jahre die ersten abstrakten Animationsfilme der Welt, sein sinfonischer Dokumentarfilm BERLIN, DIE SINFONIE DER GROSSSTADT ist einer der ganz großen Klassiker des deutschen Stummfilms, seine Reisefilmcollage MELODIE DER WELT wurde der erste abendfüllende deutsche Tonfilm, mit WEEKEND erfand er die Hörcollage und mit IN DER NACHT einen Vorläufer des Musikvideos: Der Maler und Filmemacher Walther Ruttmann leistete mit seinen Film- und Tonexperimenten eine einzigartige Pionierarbeit, die nach wie vor aktuell und modern erscheint.

Die Doppel-DVD versammelt erstmals alle erhaltenen Arbeiten Ruttmanns aus den Jahren 1920–1931 in neu restaurierten und rekonstruierten Fassungen, oft mit Neueinspielungen der Originalmusiken, ergänzt um Textdokumente, Filmplakate, Aushangfotos und Programmhefte sowie weitgehend unbekannte Zeichnungen und Gemälde von Ruttmann.”
(Text: belleville Verlag)

Walther Ruttmann, Berlin, die Sinfonie der Großstadt & Melodie der Welt. Herausgegeben von Filmmuseum München, Arte, Bundesarchiv-Filmarchiv und Goethe-Institut. 20 Seiten, Doppel-DVD. Laufzeit 175 Minuten. belleville Verlag, München 2010. 29,95 Euro (= Edition Filmmuseum, Nr. 39)