Aus Anlass des heutigen 10. Todestages von Thomas Kling repostet der Hotlistblog (zum ersten Mal seit seinem Bestehen) einen früheren, aber aktuellen, Beitrag.
Die Kanonisierung von Thomas Kling schreitet voran. Möge nie der Gips über ihm rieseln, möge nie der feierliche Klassizismus sein Tuch über ihn werfen!
„Eine einzigartige Sammlung von Tondokumenten setzt die typischen Kräfte einer Kling-Lesung wieder frei.
Der Auftritt vor Publikum war für Thomas Kling eine ‚hochwichtige Angelegenheit’, und drei Faktoren waren dabei entscheidend.
Zuerst die Bühne: gutes Licht, ein Tisch, ein Stuhl, ein Mikro.
Dann der Vortrag:
‚1. Kein Genuschel bitte. 2. Didaktik hat weder im Gedicht noch auf der Bühne etwas verloren. Also: bitte keine autoexegetischen Turnübungen.
3. Bittebitte keine Mätzchen (keine Performance) mehr! Und 4. siehe 1.: Kein Genuschel bitte.’
Und schließlich das Publikum:
‚Ein konzentriertes Publikum ist enorm wichtig. Dann wird man auch gut auf der Bühne. Es setzt noch einmal alle Kräfte frei …’
Für alle, die Thomas Kling verpasst haben, und alle, die ihn wieder erleben wollen, wird seine lebendige Wortmacht…
Ursprünglichen Post anzeigen 272 weitere Wörter